Die Professur wird von den VDMA-Fachverbänden Bau- und Baustoffmaschinen, Mining sowie der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen über einen Zeitraum von fünf Jahren kofinanziert. Dazu wurde eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zwischen der TU Bergakademie und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) geschlossen.
Ziel der Professur ist es, gemeinsam mit der Wirtschaft intelligente Maschinen zur Rohstoffgewinnung zu entwickeln. Prof. Holger Lieberwirth, Direktor des Instituts für Aufbereitungsmaschinen an der TU Bergakademie Freiberg beschreibt die Bedeutung der Stiftungsprofessur: „Gerade die Befassung mit extremen Herausforderungen, z.B. beim Bergbau in Teufen von mehr als 5000 m, kann Ideen freisetzen, die auch zu neuen Technologien in anderen Bereichen, insbesondere aber auf eng verwandten Gebieten, wie z.B. dem der Bau- und Baustoffmaschinen führen. Beispielhaft zu nennen ist hier insbesondere der mannlose Betrieb, der die Präsenz des Menschen in komplizierten Arbeitsumgebungen überflüssig macht. Dazu benötigen Maschinen eine andere Funktionalität und Intelligenz als heute.“ Maschinen müssen untereinander, aber auch mit übergeordneten Steuerungen kommunizieren und vor Ort gegebenenfalls sehr schnell und dezentral Entscheidungen treffen können. Während der Mensch dem autonomen Fahrzeug im Straßenverkehr zumindest noch ein Ziel vorgibt und das Straßennetz im Bordcomputer hinterlegt ist, wird sich die intelligente Maschine im Rohstoffbereich selbst ihr Ziel und den Weg dorthin suchen, indem sie z.B. Erzgänge erkennt und selbständig abbaut.
Für Prof. Holger Lieberwirth ist die neue Stiftungsprofessur ein Gewinn, nicht nur für den Maschinenbau an der TU Bergakademie Freiberg: „Sie wird neben der kürzlich neu besetzten Professur für Aufbereitungsmaschinen den Bereich des anwendungsnahen rohstofforientierten Maschinenbaus mit vielen Schnittstellen u.a. zu Automation, Lagerstättenkunde, Fahrzeugtechnik ideal ergänzen und erweitern. Damit steht für die Unternehmen, aber auch für andere Professorenkollegen, Verbände und Politik ein weiterer industrieerfahrender Ansprechpartner zur Verfügung, durch den die vielfältigen aus dem Rohstoffsektor auf den Maschinen- und Anlagenbau einströmenden Fragestellungen kanalisiert und bearbeitet werden können.“
Prof. Sebastian Bauer, Vorsitzender der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen sieht die Stiftungsprofessur „Smart Mining Machinery“ richtungsweisend, nicht nur für den Bergbau: „Diese Professur ist zukunftsweisend, wenn es darum geht, neue Technologien zu entwickeln, die nicht nur den Bergbau beeinflussen werden. Auch andere Bereiche im Bau werden von den Entwicklungen profitieren – und damit auch der Mittelstand.“
Der Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Klaus-Dieter Barbknecht sieht die neue Stiftungsprofessur als weiteren Beleg dafür, dass die Universität ein wichtiger Forschungspartner der Industrie ist: „Wir sind deutschlandweit eine der führenden Universitäten der Ressourcenwirtschaft. Ich bin überzeugt davon, dass sowohl die TU Bergakademie Freiberg als auch die im VDMA organisierten Firmen von dieser Professur profitieren werden. Diese Stiftungsprofessur schärft das Profil der TU Bergakademie Freiberg als Ressourcenuniversität.“